Ein Pelletofen unterscheidet sich von einem klassischen Kaminofen zunächst einmal durch die Verwendung des Brennmaterials. Die kleinen Presslinge aus Holz, auch Pellets genannt, sind nicht der einzige Unterschied zum Kaminofen. Bei einem Pelletofen laufen zahlreiche Vorgänge vollautomatisiert ab. Dennoch bleibt das faszinierende Spiel des Feuers erhalten, allerdings mit einer sehr positiven Umweltbilanz. Wie der Pelletofen funktioniert und woraus Pellets hergestellt werden - das erfahren Sie hier.
So funktioniert ein Pelletofen
Der Pelletofen ist eigentlich ein Kaminofen, der auf die Verbrennung von Pellets ausgerichtet ist. Voraussetzung für den Einbau eines Pelletofens ist ein Kaminanschluss. Ein Pelletofen hat einen integrierten Vorratsbehälter, der für den laufenden Betrieb mit Pellets befüllt wird. Herzstück des Pelletofens ist der Brennraum, in dem der eigentliche Verbrennungsprozess stattfindet. Die dafür benötigten Pellets werden automatisch aus dem anliegenden Vorratstank zugeführt. Im Gegensatz zum klassischen Kaminofen entfallen das manuelle Einlegen des Holzes sowie der mechanische Anzündprozess. Das funktioniert bei einem Pelletofen mit einem Zünddraht sowie mit einem Gebläse, wobei beide Komponenten mittels einer elektronischen Steuerung koordiniert werden. Die in der Brennkammer durch den Verbrennungsprozess der Pellets erzeugte Wärme wird direkt an die Umgebungsluft abgegeben. Ist der Pelletofen ummantelt und besteht beispielsweise aus Speckstein oder Kacheln, speichert diese Ummantelung die erzeugte Wärme und gibt sie in Form von Strahlungswärme an die Umgebung ab. Das passiert noch lange, nachdem der eigentliche Verbrennungsprozess beendet ist. Auch bei einem Pelletofen gibt ein eingebautes Sichtfenster den Blick frei auf das entspannende Spiel des Feuers.
Pellets - die kompakten Energiebündel als Heizmaterial für einen Pelletofen
Holzpellets sind naturbelassene Holzspäne, die zu zylindrischen Presslingen geformt und genormt sind. Für die Herstellung werden Säge- und Hobelspäne sowie unbehandelte Resthölzer aus der Holzindustrie in Form gepresst. Das geschieht unter hohem Druck und ohne chemische Zusätze. Es ist lediglich eine Zugabe von Presshilfsmitteln wie Stärke von maximal zwei Prozent erlaubt. Der Feuchtigkeitsgehalt von Pellets liegt bei maximal zehn Prozent. Für die Herstellung werden die Holzreste getrocknet, zerkleinert und anschließend in die typische Zylinderform gepresst.
Der wassergeführte Pelletofen
Auch Pelletöfen gibt es in einer wasserführenden Variante, die in der Lage ist, neben der Erzeugung der Heizenergie auch Brauchwasser zu erwärmen. Ein wasserführender Pelletofen ist dann sinnvoll, wenn bereits ein Pufferspeicher, zum Beispiel in Verbindung mit einer Solaranlage, vorhanden ist. Im Gegensatz zum einfachen Pelletofen besitzt der wasserführende Pelletofen sogenannte Wassertaschen, mit deren Hilfe die durch den Verbrennungsprozess produzierte Wärme an das bereits vorhandene Heizsystem abgegeben wird. Die Installation ist bei einem wasserführenden Pelletofen etwas aufwändiger, da er nicht nur mit dem Schornstein, sondern auch mit der vorhandenen Heizanlage verbunden werden muss.
Moderne Pelletöfen verfügen über eine elektronisch gesteuerte Mechanik, die einen komfortablen und automatisierten Betrieb des Heizvorgangs ermöglichen. Zeitschaltuhren sowie eine automatisierte Steuerung der Temperatur stellen eine bedarfsgerechte Steuerung sicher. Auf diese Weise wird der Brennraum automatisch zu vorher bestimmten Zeiten und in der gewünschten Temperatur erwärmt. Sobald diese erreicht ist, schaltet sich der Pelletofen automatisch ab. Insgesamt hat der Pelletofen einen hohen Wirkungsgrad, der bis zu 90 Prozent erreichen kann. Das bedeutet, dass die aus den Pellets gewonnene Energie zu 90 Prozent in Wärmeenergie umgewandelt wird. Der Pelletofen ist nutzerfreundlich und wartungsarm. Außerdem arbeitet er ausgesprochen sauber und umweltfreundlich.